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Ein digitaler Zwilling wird geboren – Bornkinnel in 3D

14.03.2023

An der ThULB wurde das Bornkinnel von Schloss Burgk digitalisiert. Die Christkindfigur aus dem frühen 17. Jahrhundert wurde als 3D-Scan und 360°-Objectmovie erfasst und ist über das Kultur- und Wissensportal "Kulthura" in allen Dimensionen zugänglich.

Die ThULB hat das Objekt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages zum Erhalt des Kulturgutes in Thüringen digitalisiert. Hierzu fertigte Fotograf Marcus Rebhan (ThULB) Digitalisate der rund 44 Zentimeter großen Figur aus dem 17. Jahrhundert und ihrer Ausstattung an. Auf den 3D-Scan der nackten Holzskulptur folgen Aufnahmeserien der im Original erhaltenen fünf Bekleidungsschichten. „Die jahrhundertealte Kleidung des Bornkinnels aus Leinen und Seide ist äußerst fragil. Der große Vorteil des verwendeten photogrammetrischen Aufnahmeverfahrens ist, dass es die kostbaren Objekte schont, da es ohne Berührung auskommt und gleichzeitig die bestmögliche Farbwiedergabe bei extremer Detailgenauigkeit in einem 3D-Modell erzielt“, sagt der 3D-Scan-Experte der ThULB.

Das Verfahren erfordert Geduld – jeder der insgesamt sechs 3D-Scans dauert bis zu fünf Stunden. Erzeugt werden Punktwolken von je 200 Millionen Punkten und daraus errechneten Drahtgittermodellen mit je 2,5 Millionen Knotenpunkten. Zusätzlich werden 360°-Object-Movies der unterschiedlichen Ansichten des Bornkinnels angefertigt: Diese bestehen aus jeweils aus 72 hochauflösenden Einzelbildern mit einer Auflösung von 61 Megapixeln. So bleibt kein Detail verborgen. „Die Digitalisate sollen künftig in der Vermittlungsarbeit eingesetzt werden und zeigen das Bornkinnel und insbesondere auch seine Ausstattung von allen Seiten und in allen Bekleidungsschichten“, betont Sabine Schemmrich, die Leiterin des Museums Schloss Burgk.

Bornkinnel – Kinder der Region

Bornkinnel entstanden vermehrt im 16. und 17. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Sachsen und Thüringen. Die etwa lebensgroßen Christkindfiguren dienten als Altarfiguren und kamen als weihnachtliche Gabenbringer zum Einsatz. Trotz oder vielleicht auch wegen ihres kindlichen Charmes gab es zu den Bornkinneln in protestantischen Regionen auch kritische Stimmen: Viele sahen in ihnen Überbleibsel aus vorreformatorischer Zeit. Im 18. Jahrhundert gerieten die Bornkinnelfiguren außer Mode. Das Exemplar der Schlosskapelle von Schloss Burgk blieb aber erhalten. Die pausbäckige Knabenfigur, mit den goldenen Locken und dem verschmitzten Lächeln entstand wohl im Zeitraum um 1625. Da sie stilistische Ähnlichkeiten zur Kanzel der Kapelle aufweist, könnte sie ein Werk des Schleizer Schnitzers Hans Balbierer sein.

Jugendliches Äußeres bewahrt – jüngste Restaurierungsarbeiten und künftige Präsentation

In den vergangenen Jahren wurden die Holzfigur und die zugehörige Kleidung aufwändig restauriert. 2019 erfolgte die Restaurierung der Skulptur, bei der sie gereinigt, Sicherungen durchgeführt und Fehlstellen an der Skulptur und ihrer farbigen Fassung ausgebessert wurden. Die Restaurierung der Kleidung geschah in den Jahren 2019 und 2020. Das weiße Hemdchen und die kostbaren, mit Spitze besetzten Gewänder mit goldenen und silbernen Ornamenten wurden von der Textilrestauratorin Christiane Supianek-Chassay bearbeitet. Für die Restaurierungsvorhaben wurden Fördermittel durch die Thüringer Staatskanzlei bereitgestellt. Der Eigenmittelanteil wurde durch den Förderverein Museum Schloss Burgk übernommen. Aktuell wird für das Bornkinnel eine neue Vitrine angefertigt, die optimale konservatorische Bedingungen bietet. Nach dem Aufenthalt im Landesdigitalisierungszentrum an der Universität Jena bezieht das Bornkinnel sein neues Domizil vor Ort und erstrahlt als Teil der Online-Plattform Kulthura in neuem Glanz.

Ein digitaler Zwilling wird geboren – Bornkinnel in 3D

14.03.2023

An der ThULB wurde das Bornkinnel von Schloss Burgk digitalisiert. Die Christkindfigur aus dem frühen 17. Jahrhundert wurde als 3D-Scan und 360°-Objectmovie erfasst und ist über das Kultur- und Wissensportal "Kulthura" in allen Dimensionen zugänglich.

Die ThULB hat das Objekt im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages zum Erhalt des Kulturgutes in Thüringen digitalisiert. Hierzu fertigte Fotograf Marcus Rebhan (ThULB) Digitalisate der rund 44 Zentimeter großen Figur aus dem 17. Jahrhundert und ihrer Ausstattung an. Auf den 3D-Scan der nackten Holzskulptur folgen Aufnahmeserien der im Original erhaltenen fünf Bekleidungsschichten. „Die jahrhundertealte Kleidung des Bornkinnels aus Leinen und Seide ist äußerst fragil. Der große Vorteil des verwendeten photogrammetrischen Aufnahmeverfahrens ist, dass es die kostbaren Objekte schont, da es ohne Berührung auskommt und gleichzeitig die bestmögliche Farbwiedergabe bei extremer Detailgenauigkeit in einem 3D-Modell erzielt“, sagt der 3D-Scan-Experte der ThULB.

Das Verfahren erfordert Geduld – jeder der insgesamt sechs 3D-Scans dauert bis zu fünf Stunden. Erzeugt werden Punktwolken von je 200 Millionen Punkten und daraus errechneten Drahtgittermodellen mit je 2,5 Millionen Knotenpunkten. Zusätzlich werden 360°-Object-Movies der unterschiedlichen Ansichten des Bornkinnels angefertigt: Diese bestehen aus jeweils aus 72 hochauflösenden Einzelbildern mit einer Auflösung von 61 Megapixeln. So bleibt kein Detail verborgen. „Die Digitalisate sollen künftig in der Vermittlungsarbeit eingesetzt werden und zeigen das Bornkinnel und insbesondere auch seine Ausstattung von allen Seiten und in allen Bekleidungsschichten“, betont Sabine Schemmrich, die Leiterin des Museums Schloss Burgk.

Bornkinnel – Kinder der Region

Bornkinnel entstanden vermehrt im 16. und 17. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Sachsen und Thüringen. Die etwa lebensgroßen Christkindfiguren dienten als Altarfiguren und kamen als weihnachtliche Gabenbringer zum Einsatz. Trotz oder vielleicht auch wegen ihres kindlichen Charmes gab es zu den Bornkinneln in protestantischen Regionen auch kritische Stimmen: Viele sahen in ihnen Überbleibsel aus vorreformatorischer Zeit. Im 18. Jahrhundert gerieten die Bornkinnelfiguren außer Mode. Das Exemplar der Schlosskapelle von Schloss Burgk blieb aber erhalten. Die pausbäckige Knabenfigur, mit den goldenen Locken und dem verschmitzten Lächeln entstand wohl im Zeitraum um 1625. Da sie stilistische Ähnlichkeiten zur Kanzel der Kapelle aufweist, könnte sie ein Werk des Schleizer Schnitzers Hans Balbierer sein.

Jugendliches Äußeres bewahrt – jüngste Restaurierungsarbeiten und künftige Präsentation

In den vergangenen Jahren wurden die Holzfigur und die zugehörige Kleidung aufwändig restauriert. 2019 erfolgte die Restaurierung der Skulptur, bei der sie gereinigt, Sicherungen durchgeführt und Fehlstellen an der Skulptur und ihrer farbigen Fassung ausgebessert wurden. Die Restaurierung der Kleidung geschah in den Jahren 2019 und 2020. Das weiße Hemdchen und die kostbaren, mit Spitze besetzten Gewänder mit goldenen und silbernen Ornamenten wurden von der Textilrestauratorin Christiane Supianek-Chassay bearbeitet. Für die Restaurierungsvorhaben wurden Fördermittel durch die Thüringer Staatskanzlei bereitgestellt. Der Eigenmittelanteil wurde durch den Förderverein Museum Schloss Burgk übernommen. Aktuell wird für das Bornkinnel eine neue Vitrine angefertigt, die optimale konservatorische Bedingungen bietet. Nach dem Aufenthalt im Landesdigitalisierungszentrum an der Universität Jena bezieht das Bornkinnel sein neues Domizil vor Ort und erstrahlt als Teil der Online-Plattform Kulthura in neuem Glanz.