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thulb.de / ThULB / Organisation / Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement

Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement

Die Abteilung Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement (DKSM) der ThULB ist das Kompetenz- und Servicezentrum für die Digitalisierung, Erschließung und Präsentation des historischen Kulturgutes an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Kultureinrichtungen im Freistaat Thüringen. Die Abteilung DKSM unterstützt den regionalen GLAM (Galleries, Libraries, Archives, Museums)-Sektor bei folgenden Aufgaben:

  • konzeptionell-technischer Auf- und Ausbau von Sammlungsdatenbanken und Realisierung von Inventarisierungsprojekten
  • Objektdigitalisierung in 2D und 3D sowie (Forschungs-)Datenmanagement
  • Konzeption, Akquise, Realisierung und Nachbereitung von Drittmittelprojekten und Auftragsforschung sowie Projektdokumentation
  • Entwicklung von Forschungsdatenbanken, Präsentationsportalen, digitalen Ausstellungen und vielfältigen Formen digitaler Teilhabe.

Je nach Anwendungskontext reicht das Spektrum der Unterstützung von der Beratung (etwa zur Depotsituation oder geeigneten Softwarelösungen) über die Entwicklung und Erprobung von Workflows und die Einrichtung von Tools bis hin zur Erstellung von Produkten wie virtuellen Museumsführungen oder XR-Anwendungen.  

Das an der Abteilung angesiedelte Landesdigitalisierungszentrum ist für die Produktion von 2D- und 3D-Digitalisaten, die Digitalisatbearbeitung und das Dateimanagement zuständig. Es gehört zu den großen Digitalisierungszentren in Deutschland und ist mit modernster Scantechnik ausgestattet. Möglich ist dadurch sowohl eine (teil-)automatisierte Massendigitalisierung als auch die Digitalisierung wertvollen Schriftgutes wie Handschriften, Inkunabeln und Urkunden als auch die Erfassung von 3D-Objekten. Die Digitalisate werden in ein leistungsfähiges Media-Asset-Management zur Datenspeicherung und Langzeitarchivierung eingebunden.

Mit der Digitalisierung von häufig genutzten und bedeutenden Materialien sowie Unikaten unter Einhaltung der „Praxisregeln Digitalisierung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft leistet die Abteilung einen wichtigen Beitrag für den Erhalt historischen Kulturgutes. Dieses wird mithilfe beständig weiterentwickelter technischer Daten-, Forschungs- und Präsentationsinfrastrukturen für Forschung, Lehre und Vermittlung zugänglich gemacht. 

Die Abteilung DKSM verfügt über langjährige Erfahrung im Projektmanagement insbesondere in den Bereichen Erfassung, Digitalisierung, (Provenienz-)Forschung und Vermittlung. Wir unterstützen Kultureinrichtungen bei der Vorbereitung, Koordination, Durchführung und Dokumentation von Projektvorhaben vor Ort und mit Hilfe digitaler Werkzeuge, etwa mit der Open-Source-Software Goobi der Intranda GmbH (Göttingen) im Bereich Workflowmanagement für Digitalisierungsvorhaben. Die Abteilung stellt dabei nicht nur Hard- und Softwarelösungen für die Inventarisierung zur Verfügung, sondern stellt auch die Einhaltung von Arbeitsschutzstandards sicher und berät in Hinblick auf konservatorisch-restauratorischen Handlungsbedarfe vor und begleitend zur Digitalisierung.

Gemeinsam erarbeiten wir eine für Ihre Institution und Ihr Anliegen passende Finanzierungs- und Umsetzungsstrategie, unterstützen Sie bei der Auswahl passender Hard- und Software-Lösungen und deren Konfiguration und Inbetriebnahme bis hin zur öffentlichen Präsentation der Projektergebnisse.

Die Abteilung DKSM unterstützt Sammlungen und Museen bei der Erschließung Ihrer Bestände durch den Einsatz der für Thüringer Kultureinrichtungen kostenfreien Webanwendung digiCULT.web der digiCULT-Verbund eG in Kiel. Die Software ist gleichermaßen für materielles und immaterielles Kulturgut in Disziplinen wie klassische Archäologie, Geologie, Kulturgeschichte, Kunstgeschichte, Mineralogie, Schriftgut und Zoologie geeignet. Sie stellt über digiCULT.xTree mehr als 100 kontrollierte Vokabulare für eine Vielzahl von Disziplinen zur Verfügung, darunter Standards wie die sogenannte Hessische Systematik für kulturhistorische Objekte, aber auch eigene Vokabulare etwa für Materialien und Technik (den öffentlich zugänglichen Teil finden Sie hier). 

DigiCULT.web bietet unter anderem objektspezifische Erfassungsmasken, einen Personenindex sowie Literatur- und Medienverwaltung. Das entitätenbasierte Datenmodell erlaubt die Weitergabe von Daten im LIDO-Format an (inter-)nationale Portale wie die Deutsche Digitale Bibliothek und Europeana. Sollten Sie Altdatenbestände in Datenbanksystemen wie Access, Adlib, Faust, FileMaker oder HiDA vorliegen haben, die Sie in digiCULT.web überführen wollen, so unterstützen wir Sie bei der Datenmigration.

Die Digitalisierung von 2D-Objekten wie Büchern, Gemälden oder Dokumenten erfolgt buchschonend und weitestgehend berührungsfrei mit jeweils spezifisch darauf abgestimmter Scan- und Foto-Technologie, die Digitalisierung von Großformaten ist problemlos bis A0 (Scanstudio/A0 SMA) möglich. Anspruchsvolle Aufträge werden mit digitalen Mittelformatkameras von Phase One bearbeitet, die höchste Dynamik, Farbtreue und Auflösung bieten. Hochleistungssysteme sind selbst für besondere Anwendungen wie die Einzelblattdigitalisierung (XINO S700) oder 16mm- und 35mm-Rollfilme (Zeutschel OM1700) verfügbar.

Im Bereich der 3D-Digitalisierung stehen stationäre und mobile Systeme der Fraunhofer-Institutionen IOF und IGD bereit, die die Erfassung auch großformatiger, immobiler Objekte wie Statuen oder Möbel und ebenso von nicht-kooperativen Oberflächen (Metall, Glas) ermöglichen. 360°-Panoramakamerasysteme der Firma Matterport erlauben die Erstellung von Panoramaaufnahmen im Außen- und Innenbereich, etwa für virtuelle Ausstellungs- und Museumsrundgänge mit Möglichkeiten der Annotation und virtueller Führungen.

Direkt vor Ort in Ihren Einrichtungen können Sammlungen und Museen in der Objektfotografie durch einen Fotografen unterstützt werden, dessen technische Ausstattung (u. a. Sony a7r IVZeiss Batis-Objektive, Softboxen bis 1,80 x 1,20m) den gesamten Bereich von kleinen Münzen bis zu wandfüllenden Möbeln abdeckt und auch anspruchsvollen Szenarien gerecht wird. So lassen sich Gemälde in der musealen Hängung ebenso digitalisieren, wie Objekte aus Glas und Metall ohne störende Reflexionen. 

In Ihren Projekten entstehen große Mengen Digitalisate und Metadaten. Diese sollten leicht zugänglich, eindeutig identifizierbar und zuverlässig gespeichert werden, bevor sie später vielleicht in Erfassungssysteme wie digiCULT.web oder Webseiten ausgespielt werden. Die Verwaltung der digitalen Daten erfolgt an der ThULB im Digitalen Magazin Thüringen (DMT), ein Digital Asset Management (DAM) auf Basis von MyCoRe.

Das System ist an das Langzeitarchivierungsprojekt des Freistaats Thüringen angebunden und stellt ein Lizenz- und Rechtemanagement für Digitalisate zur Verfügung. Importiert werden können in das System Bild-, Audio-, Video- und 3D-Modell-Daten auch im Umfang von vielen Terrabyte, sowie die zugehörigen XML-Metadatensets. Für die Betrachtung der Inhalte werden datentypspezifische Viewer (etwa IIIF-Viewer für hochaufgelöste Bilddaten) zur Verfügung gestellt, die Daten können über eine offene Schnittstelle (z. B. OAI-PMH, REST oder IIIF) abgerufen werden. 

Für die forschende und ausstellende Arbeit mit Ihren Sammlungsbeständen können wir digitale Werkzeuge wie eine Online-Collection oder eine virtuelle Forschungsumgebung zur Verfügung stellen. Unter Einbindung Ihrer Digitalisate und Metadatensätze sowie von Normdatensystemen und -vokabularen wie der Gemeinsamen Normdatei (GND) oder digiCULT.xTree der digiCULT-Verbund eG wird die Einhaltung, Normierung und Standardisierung des Datenmanagements gewährleistet. Darüber hinaus können wir einen Webserver für eine Typo3-basierte Projektwebsite bzw. Landingpage bereitstellen, um Ihre Arbeit der (Fach-)Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch die Einbindung in das digitale Kultur- und Wissensportal Thüringen kulthura.de und die Entwicklung einer einrichtungsspezifischen Präsentationslösung etwa für digitale Ausstellungen, Projektportale und andere digitale Vermittlungsformate ist möglich.  

Weitere Informationen zu laufenden Projekten finden Sie in unserem Blog-Bereich: https://dksm.thulb.uni-jena.de/.